Auch der SuS Darme unterstützt die Rückkehr in den Trainingsbetrieb!

14.11.2020 | Allgemein
Auch der SuS Darme unterstützt die Rückkehr in den Trainingsbetrieb!

Dies ist ein sehr lesenswerter Beitrag vom Jugendwart der DJK Papenburg! Auch der SuS Darme unterstützt die Rückkehr, gerade der Kinder und Jugendlichen, in den Traininsgbetrieb unter strenger Einhaltung der erforderlichen Hygienrregeln!

 


Mein Name ist Andreas Thomes, ich bin seit fast 10 Jahren ehrenamtlicher Jugendwart eines kleinen Vereins im Emsland, der DJK Eintracht Papenburg. Mindestens ebenso lange trainiere ich auch Teams.

Seit dieser Woche hat der NFV-Kreis Emsland konsequenter- und auch richtigerweise den Spielbetrieb eingestellt, um den steigenden Infektionszahlen im Landkreis gerecht zu werden. Anderswo sieht es ähnlich aus und wird es ähnlich gehandhabt. Eine Gute und richtige Entscheidung.

Begründet wird dies nachvollziehbarerweise mit dem „drum herum“ bei den Spielen. Sprich: Risiko bei der Kabinennutzung, beim duschen, bei den Fahrgemeinschaften zum Spiel und dem „zusammensitzen“ der Teams.

Das Infektionsrisiko auf dem (Spiel)feld selbst wird dagegen als äußerst unwahrscheinlich eingestuft. Diese These verdeutlicht Prof. Dr. Tim Meyer, der Vorsitzende der Medizinischen Kommission des DFB und der UEFA in folgendem Interview: https://www.dfb.de/.../meyer-corona-ansteckung-auf.../

Was ist nun Sinn und Zweck dieses Aufrufes? Ganz einfach! Lasst den Kindern - aber auch allen anderen Fußballern (und Sportlern) - zumindest ihren Trainingsbetrieb. In Zeiten, in denen das Wort „Systemrelevant“ für alles benutzt wird, um eine Rechtfertigung zu erhalten, ist es wichtig, den Stellenwert der ehrenamtlichen Arbeit in den vielen Sportvereinen im ganzen Bundesgebiet herauszustellen.

Vorweg: Nein, der Trainingsbetrieb ist nicht im eigentlichen Sinne Systemrelevant. Dass unsere Kinder jedoch neben der Wirtschaft, den Gaststätten und der Kultur die größten Verlierer der Krise sind, sollte jedem einleuchten. Die Schließung der Schulen, Kitas und der Freizeitaktivitäten im Frühjahr 2020 hat dazu geführt, dass viele Kinder vom „Radar“ verschwunden sind. Nicht nur der Kinderschutz war im höchsten Maße alarmiert hierüber. Es muss jedem klar sein: So eine Entwicklung ist dramatisch schlecht. Die Auswirkung auf diese „Generation“ an Kindern wird uns wahrscheinlich erst in einigen Jahren bewusst werden.

Genauso wie die Gastrobranche sehr gute Konzepte zur Fortführung ihrer Betriebe entwickelt hat, so haben auch die ehrenamtlichen Strukturen der Vereine ein enormes Arbeitspensum vollbracht und Hygienekonzepte umgesetzt. Gerade im Mai 2020 als der Trainingsbetrieb unter Auflagen wieder zugelassen worden ist, wurde vielerorts hervorragend gearbeitet, um den Kindern ihr Hobby zu ermöglichen. Dies ist aus meiner Sicht auch jetzt wieder möglich, so dass das Training weiter stattfinden kann. Nochmal: Dies alles ehrenamtlich!!!

Die Vereine stehen vor großen Herausforderungen und wenn wir die Kinder nun schon in die „Winterpause“ entlassen werden und im März 2021 versucht wird, wieder „hochzufahren“, dann gehe ich davon aus, dass wir generell einen enormen Mitgliederschwund erleben. Dies ist hochdramatisch, da die Vereine bereits jetzt gegen Faktoren wie „Konsole, Fernsehen und Tablet“ ankämpfen, um die Kinder im Sport zu halten. Ganze Mannschaften könnten "dicht gemacht" werden müssen! Woher ich diese Gewissheit nehme? Bereits beim letzten Lockdown hat es diese Tendenzen gegeben. Mit viel Mühe und Not wurden die Mannschaften vor dem Saisonstart „zusammengekratzt“ viele Kinder waren nicht mehr zu motivieren, Sport zu treiben. Es ist eine gewisse „Corona Bequemlichkeit“ eingekehrt. Kooperationen mussten eingegangen werden, um überhaupt Mannschaften zu stellen.

Der Breitensport ist unsere Basis! Wenn wir diesen so gegen die Wand fahren lassen, stirbt die Vereinslandschaft. Egal ob „großer“ oder „kleiner“ Verein!

Deshalb der Aufruf an alle Entscheidungsträger: Setzt euch dafür ein, zumindest den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten und so die Kinder im Sport zu behalten. Wir Vereine bieten sicherlich weiterhin die hohe Bereitschaft an, unter den derzeit verschlechterten Bedingungen an ansprechenden Konzepten zu arbeiten.

Nur zusammen kann man so etwas schaffen. Das Verbot, die Schließung des Trainingsbetriebes, wäre einfach nur reaktionär und sollte eigentlich das „Ultima Ratio“ sein.

Ich werde es vermeiden, das allgemeine Verhalten oder gewisse Branchen anzukreiden, die zur exponentiellen Steigerung des Infektionsgeschehens beigetragen haben. Ich weise jedoch darauf hin, dass der Sport, dass die Kinder, genau so wenig wie das Gastrogewerbe und die Kultur als Sündenbock herhalten können. Es dürfen einfach nicht die falschen „bestraft“ werden. Gerade in diesen von mir genannten Bereichen gibt es einen hohen Willen zur Zusammenarbeit, den Willen Konzepte zu erarbeiten und sich kreativ anzupassen und so alles dafür zu tun, um sprichwörtlich „den Ball weiter rollen zu lassen“!

Gerne darf der Beitrag geteilt werden, so dass er bei den entsprechenden Entscheidungsträgern Gehör findet!